Nokia streicht nach Umsatz- und Gewinneinbruch bis zu 14'000 Stellen

Nokia streicht nach Umsatz- und Gewinneinbruch bis zu 14'000 Stellen

Nokias Geschäfte straucheln, vor allem der Mobilfunkbereich war zuletzt deutlich rückläufig. Jetzt reagiert der Telekommunikationsausrüster und kündigt den Abbau von bis zu 14'000 Arbeitsplätzen bis 2026 an.
20. Oktober 2023

     

Nokia will bis 2026 bis zu 14'000 Stellen streichen. Aktuell beschäftigt der finnische Telekommunikationsausrüster noch 86'000 Mitarbeitende weltweit. Das Unternehmen geht davon aus, dass der Abbau dieser Arbeitsplätze in einer Senkung der Personalkosten von 10 bis 15 Prozent resultiert. "Die schwierigsten geschäftlichen Entscheidungen sind diejenigen, die unsere Mitarbeitenden betreffen", erklärt Nokia-CEO Pekka Lundmark in einer Mitteilung. "Die Neuausrichtung der Kostenbasis ist ein notwendiger Schritt, um uns an die Unsicherheit des Marktes anzupassen und unsere langfristige Rentabilität und Wettbewerbsfähigkeit zu sichern." Man sei aber weiterhin zuversichtlich in Hinblick auf die langfristigen Chancen.

Die Ankündigung ist parallel zu den Zahlen für das dritte Quartal 2023 erschienen. Mit diesen weist Nokia einen Umsatzrückgang von 20 Prozent auf 4,98 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aus. Der Gewinn brach gar um 69 Prozent auf 133 Millionen Euro ein. Besonders das Geschäft mit Mobilfunktechnik schwächelte. Hier gaben die Umsätze um 24 Prozent nach.


Im dritten Quartal hatten sich die "makroökonomischen Herausforderungen, die die Investitionen der Betreiber unter Druck setzen", verstärkt auf das Geschäft ausgewirkt, so CEO Lundmark. Für den Mobilbereich nennt er vor allem das verlangsamte Tempo der 5G-Einführung in Indien sowie die schwierigen Marktgegebenheiten in Nordamerika als Hürden.
"Wir glauben weiterhin an die mittel- bis langfristige Attraktivität unserer Märkte", so der CEO weiter. "Auch wenn der Zeitpunkt der Markterholung ungewiss ist, bleiben wir nicht stehen, sondern ergreifen entscheidende Massnahmen auf drei Ebenen: strategisch, operativ und kostenmässig. Erstens beschleunigen wir die Umsetzung unserer Strategie, indem wir den Geschäftsbereichen mehr operative Autonomie geben. Zweitens straffen wir unser Betriebsmodell, indem wir die Vertriebsteams in die Geschäftsbereiche einbinden, und drittens setzen wir unsere Kostenbasis neu fest, um die Rentabilität zu sichern."


Mithilfe der Stellenstreichungen will Nokia die eigenen Kosten bis 2026 um bis zu 1,2 Milliarden Euro senken, bereits im kommenden Jahr sollen Einsparungen von 400 Millionen Euro erzielt werden. Diese betreffen vor allem die Bereiche Mobile Networks, Cloud und Network Services sowie die Corporate-Abteilungen von Nokia. Der genaue Umfang des Abbaus wird laut dem finnischen Unternehmen letztlich von der Nachfrage des Marktes abhängen. (sta)


Weitere Artikel zum Thema

Nokia mit starken Zahlen

26. Januar 2023 - Nokia kann für das Jahr 2022 steigende Umsatz- und Gewinnzahlen vorweisen. Dies wirkt sich positiv auf die Aktie und die Aktionäre aus.

Nokia treibt Software-Entwicklung voran

12. September 2022 - Nokia kündigt Investitionen und Entwicklungen im Software-Portfolio an und vereint mehrere Software-Produkte unter der neuen Submarke AVA.

Nokia steigert Umsatz und Gewinn

21. Juli 2022 - Trotz Problemem in der Lieferkette und einer anhaltend schwierigen Wirtschaftslage kann Nokia seinen Umsatz und Gewinn steigern, was für den weiteren Jahresverlauf positiv stimmt.


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Vor wem mussten die sieben Geisslein aufpassen?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER