Der Dankbare: Josua Müller, Geschäftsleiter IOZ
Quelle: IOZ

Der Dankbare: Josua Müller, Geschäftsleiter IOZ

Josua Müller hat sein Hobby zum Beruf gemacht und ist auch nach einem Vierteljahrhundert als IT-Unternehmer noch fasziniert von der Thematik. Vielleicht ist das der Grund, warum der IOZ-Geschäftsführer viel Zufriedenheit ausstrahlt.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2018/03

     

"IT hat mich immer schon fasziniert. Seit ich zum ersten Mal mit IT in Berührung gekommen bin, hat mich das Thema nie mehr losgelassen", sagt Josua Müller, Geschäftsleiter und Mitinhaber von IOZ mit Sitz im luzernischen Sursee. Er erinnert sich an ein Schlüsselerlebnis: "Ein Jugendfreund lernte Elektroniker, und hatte damals in England einen Sinclair ZX81 bestellt. Dieser Sin­clair war der erste programmierbare Computer, den ich in meinem Leben gesehen habe, und mein Freund hat es geschafft, am 1. August seine Raketen computergesteuert loszulassen. Ich war völlig fasziniert, es war um mich geschehen."

Unternehmertum im Blut

Seine ersten Schritte im Berufsleben machte Müller allerdings nicht in der IT. Er absolvierte nach der obligatorischen Schulzeit eine KV-Lehre auf der Gemeindeverwaltung und wurde kurz nach Abschluss in den elterlichen Betrieb – Müllers Vater war Unternehmer und im Vertrieb von Mineralstoffkonzentraten für die Landwirtschaft tätig – gerufen. "Mein Vater wurde damals krank, und meine Eltern fragten mich, ob ich nicht zu Hause aushelfen würde. So bin ich in die Firma eingestiegen." Ursprünglich lautete der Plan, für maximal zwei Jahre überbrückend auszuhelfen. Aus diesen zwei Jahren wurden dann deren zehn. "Ich hatte eine gute Zeit im elterlichen Betrieb. Doch mein Interesse galt den Computern. Ich habe in meiner Freizeit alles rund um das Thema aufgesogen. Ich habe stundenlang und seitenweise Code abgetippt. Und irgendwann musste ich mir selbst und meinem Vater eingestehen, dass ich seine Nachfolge nicht antreten werde."


Stattdessen machte sich Müller mit knapp 30 Jahren selbständig – zu einer Zeit, als Computer so richtig aufkamen. "Damals gab es eine grosse Nachfrage nach Computerkursen. Leute wollten lernen, wie man Computer bedient. Ich habe bereits während meiner Zeit im Elternbetrieb nebenher am Abend entsprechende Schulungen gegeben – in der Provinz, in Restaurants und Turnhallen." Irgendwann habe er gemerkt, dass das, was er mache, nicht skaliere. Er sei unglaublich viel unterwegs gewesen, habe jeden Abend dasselbe erzählt und konnte trotzdem nur eine beschränkte Anzahl Leute erreichen. "Also habe ich mir gedacht, dass ich das, was ich erzähle, ja auch auf Video aufnehmen und so verkaufen könnte."
Um seine Geschäftsidee zu testen, habe er ein Inserat geschaltet, noch bevor das erste Video produziert war. Und tatsächlich seien auch einige Bestellungen reingekommen. "Allerdings hatte ich ja nichts, das ich verschicken konnte, und war mir immer noch nicht sicher, ob ich den Schritt wirklich wagen sollte. Bis mich eines Tages ein Interessent damit konfrontierte, warum er sein Video noch nicht erhalten habe. Ich teilte ihm mit, dass dies nur ein Test meiner Geschäftsidee war. Er wurde richtig wütend, als er hörte, dass ich keine Videos habe. Das war für mich der Auslöser, ein Videostudio für 30’000 Franken zu kaufen, die Kurse zu produzieren und die Kassetten zu vervielfältigen." Damals seien auch noch die ersten Faxgeräte aufgekommen, die man mit dem Computer bedienen konnte. Er habe es dann geschafft, dass man Werbung per Fax verschicken kann ("als eines der ersten Unternehmen in der Schweiz") und von da an seien die Bestellungen nur so hereingetrudelt. "Ich habe vor dieser Zeit noch nie so viel Geld verdient, und ich habe auch danach nie mehr so viel Geld verdient", berichtet Josua Müller lachend. "Das war fast wie im Paradies."

Powershell in der Freizeit

Seit damals sei er selbständig und habe gelernt, mit Veränderungen in der schnell drehenden IT-Welt umzugehen. Aus dem Videohandel ist das Unternehmen Vision 7 entstanden und im Rahmen dieser Tätigkeit lernte Müller seine Geschäftspartner Erich Lötscher und Pius Renggli kennen, die eher im Beraterumfeld tätig waren und mit denen er sein damaliges in das heutige Unternehmen IOZ überführte. Das war vor mehr als zehn Jahren.


Arbeit sei ein wesentlicher Teil seines Lebens, so Müller, und es sei extrem befriedigend, zusammen mit einem Team Probleme von Kunden zu lösen – und das in einem Umfeld, das einem selbst extrem Freude macht: sprich IT. "Ich habe wirklich mein Hobby zum Beruf gemacht. Aktuell beschäftige ich mich in meiner Freizeit mit Powershell-Programmierung – mein aktuellstes ­Hobby­. Das nützt niemandem etwas, nur mir. Aber ich finde es extrem interessant und spannend", erzählt Müller mit einem Enthusiasmus, der ansteckt. Komme hinzu, dass er gerne mit Menschen zu tun habe. "Es dabei gut miteinander zu haben, jeden Tag zusammen Lachen zu können, gemeinsam die Herausforderungen von Kunden zu lösen und diese damit zufrieden machen, das gibt mir enorm viel."

Die beste Frau der Welt

Und auch wenn Müller sagt, dass sein Herz in der Firma sei und er sehr viel seiner wachen Zeit im Betrieb verbringe, gibt es für den Unternehmer auch ein Leben abseits der IT. Sport und die Natur sind seine Leidenschaften. "Ich bike gerne, fahre gerne Ski. Und vor zwei Jahren habe ich den Jungfrau-Marathon gemacht. Wir leben in einem der schönsten Länder der Welt. Draussen sein zu können, ist ein Privileg." Wichtig in Müllers Leben sind aber auch seine Frau und seine drei erwachsenen Kinder. Mit seiner Frau Barbara ist Josua Müller zusammen, seit er 14 Jahre alt ist. "Sie ist die beste Frau, die man haben kann" erklärt Müller zwar lachend, fügt aber mit Nachdruck an: "Das ist die Wahrheit. Es gibt keine bessere Frau, das ist einfach so. Ich darf mich nach all der Zeit immer noch glücklich verheiratet nennen. Dafür bin ich dankbar, das ist nicht selbstverständlich."
Auf die Frage, welche beruflichen Pläne er für die Zukunft noch hege, wird Müller, der von sich sagt, nie einen Karriereplan gehabt zu haben und nie auch nur eine Stunde in einer IT-Ausbildung gesessen zu haben, präzise: "Ich bin bald 52, und mein Ziel ist es, die Nachfolge bei IOZ frühzeitig zu regeln. Wir wollen unsere eigenen Mitarbeiter für die Nachfolge fit machen. Ich sehe es als meine Aufgabe, die Firma so auszurichten, dass wir die Verantwortung dereinst übergeben können und die Firma weiter funktionieren wird."


So klar Müllers Vorstellung davon ist, wie es mit IOZ weitergehen soll, so lange überlegt er, wenn er auf die private Zukunft und unerfüllte Wünsche angesprochen wird. Er habe alles gesehen, alles gehabt, es dürfte wirklich zufrieden sein, sagt er dann. Und fügt an: "Wenn ich Glück habe, darf ich eines Tages noch Grosspapa werden. Auf das freue ich mich. Und ich verspreche jetzt schon: Dann nehme ich mir Zeit, meine Enkel dürfen auf mich zählen. So wie meine Kinder auf meinen Vater zählen durften."

Josua Müller

Josua Müller ist zusammen mit seiner Schwester in Reiden im Kanton Luzern aufgewachsen, sein Vater war Unternehmer, und seine Mutter ebenfalls im elterlichen Betrieb tätig. Der heute knapp 52-Jährige stieg nach der KV-Lehre ebenfalls in das Familienunternehmen ein, das Produkte für Bauern vertrieb. Mit 30 Jahren entschied sich Müller, sein Hobby zum Beruf zu machen und IT-Unternehmer zu werden. Heute ist er Geschäftsleiter und Mitinhaber von IOZ, einem IT-Dienstleister und Microsoft-­Gold-Partner mit knapp 35 Mitarbeitern. Müller ist seit fast 30 Jahren verheiratet und Vater von drei erwachsenen Kindern. (mw)

Kommentare
Ich gratuliere Josua zu seinem Erfolg. Er ist ein gradliniger, ehrlicher Geschäftsmann und ich bin stolz mich zu seinen Freunden zählen zu dürfen!
Donnerstag, 8. März 2018, Pfeuti Jörg



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