Update: Swisscom erobert Markt für Haussteuerung
Quelle: Swisscom

Update: Swisscom erobert Markt für Haussteuerung

Mit der Haussteuerung Quing Home macht sich Swisscom daran, ein neues, zukunftsorientiertes Marktsegment für sich zu gewinnen. Dabei setzt der Telco auf die Hilfe der Partner.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2013/07

     

Vor rund einem halben Jahr ist Swisscom mit Quing Home in den Markt für Haussteuerungssysteme eingestiegen. «Basierend auf ihrer technologischen Kompetenz, der starken lokalen Präsenz und dem Vertrauen, das unsere Kunden in die Marke Swisscom setzen, will Swisscom neue Wachstumsoptionen aufbauen», erklärt Mathias Prüssing, Leiter Smart Living bei Swisscom, gegenüber «Swiss IT Reseller» die Beweggründe hinter diesem Schritt. Zudem bestehe bei den Menschen ein natürliches Bedürfnis nach Sicherheit und Komfort, welches man damit adressieren wolle. Die Erwartungen an das neue Geschäftssegment sind entsprechend hoch. «Swisscom will seinen Kunden mit Smart-Living-Lösungen ein noch kompletteres Angebot machen können. Gleichzeitig will Swisscom damit in einen neuen zukunftsorientierten Markt eintreten und hier erfolgreich sein», so Prüssing.
Die Resonanz nach sechs Monaten ist von Seiten der Kunden mehrheitlich positiv. Laut Prüssing hat eine repräsentative Umfrage ergeben, dass gut 80 Prozent das Produkt weiterempfehlen würden. Der Leiter Smart Living gibt jedoch auch zu: «Wir haben in den ersten Monaten der Markteinführung auch noch einige Kinderkrankheiten ausfindig gemacht, die wir mit den nächsten technischen Releases nun beheben müssen.» Aktuell verzeichnet der Telekom-Anbieter mehrere hundert Kunden für Quing Home. Damit befindet man sich Prüssing zufolge auf einem guten Weg: «Wir sind uns bewusst, dass der Markteintritt mit einem neuen Produkt immer seine Zeit erfordert.»

Produkte von verschiedenen Herstellern

Swisscom Quing soll Haussteuerung, Sicherheit und Energie-Management in einem Paket vereinen. Dabei hat sich das Unternehmen bei der Markteinführung in einem ersten Schritt auf Produkte in den Bereichen Haussteuerung und Sicherheit fokussiert. «Viele Kunden schätzen den Sicherheitsaspekt. Sie nutzen die Alarmfunktionen, die Video-Kameras und simulieren daheim Präsenz mit Hilfe der Fernsteuerung von Lampen», weiss Prüssing zu berichten.
Mit Quing Home können User via App oder Online-Portal von überall her die eigenen elektrischen Geräte und den Energieverbrauch steuern sowie dank Sensoren und Kameras ihr Zuhause im Auge behalten. Das Angebot besteht aus einem Starter-Paket und einem Abo. Das Starter-Paket beinhaltet alle notwendigen Geräte und schlägt mit 689 Franken zu Buche. Das Basic Abo kostet 19 Franken pro Monat und erlaubt dem Nutzer via Internet die Kommunikation mit seinem System. Zudem kann er alle angeschlossenen Geräte kontrollieren und steuern und wird auf dem Smartphone über Ereignisse informiert. Für 39 Franken pro Monat gibt es das Professional-Abo, bei welchem sich zusätzlich Profis in der Alarmzentrale um alle Ereignisse kümmern, die das System meldet. Nebst dem Starter-Paket kann ein Anwender auch zusätzliche Geräte und Sensoren kaufen. Hierbei variieren die Preise zwischen 44 und 59 Franken. Eine zusätzliche Kamera kostet 169 Franken.

Die Geräte für Quing Home stammen von verschiedenen Herstellern. Laut Prüssing hat Swisscom für die Sensoren Hersteller gesucht, die den Funknetz-Standard Zigbee unterstützen und die bereits Smart-Living-Erfahrung haben. «Konkret arbeiten wir hier mit Tyco, Centralite und Hitron zusammen. Die Kameras kommen von Sercomm, die Router von Netgear und das Quing Home Panel liefert Technicolor», führt Prüssing aus.
Die für Anfang 2013 angekündigten Regler für Heizsteuerung sowie Wasser- und Rauchmelder verspäten sich derweil aus technischen Gründen. Prüssing erklärt: «Der Wassermelder wird voraussichtlich im Verlauf dieses Jahres erhältlich sein. Der Rauchmelder und die Heizungssteuerung sollten etwas später auf den Markt gebracht werden.» Weitere Zusatzkomponenten sind momentan nicht in Planung. Und auch die App zur Fernsteuerung von Quing Home, die zurzeit für Android- und iOS-Geräte bereitsteht, soll vorerst nicht auf weiteren Betriebssystemen zur Verfügung gestellt werden.

Verkauf über Partner

Verfügbar ist Quing Home über den Online-Shop und bei Partnern. Momentan bieten schweizweit 45 Swisscom-Partner die Heimvernetzung an, das Netz wird gemäss Prüssing aber laufend erweitert. Die Quing-Partner haben dabei die Wahl, ob sie neben dem Verkauf auch die Installation beim Kunden anbieten wollen. Alternativ nehme der Partner Cablex die Installation vor, so der Leiter Smart Living. Zudem betont er, dass der Support immer durch Swisscom sichergestellt werde.
Ausserdem läuft in den Swisscom Shops rund um Lausanne aktuell ein sechsmonatiger Pilotversuch, mit dem der Telco Erfahrungen gewinnen will. «Wir werden diese Erfahrungen sorgfältig auswerten und dann erst entscheiden, wie und ob Quing Home weiterhin auch über die Shops verkauft werden soll», so Prüssing.
Für die Zukunft bezüglich Haussteuerung prüft der Telekom-Anbieter aktuell verschiedene Ideen, erklärt Prüssing, allerdings ohne dabei Details zu nennen. Er verrät aber, dass ein spezifisches Angebot für Geschäftskunden in diesem Bereich momentan nicht geplant ist: «Es gibt jedoch heute bereits einige KMU, die Quing Home benutzen.»


Update 15. Juli 2013: Wie Swisscom-Mediensprecher Christian Neuhaus mitteilt, wird es das im Artikel erwähnte Professional-Abo nicht geben. Neuhaus erklärt: "Der Launch von Quing Home Ende 2012 in Lausanne hat uns wertvolle Hinweise gegeben, wie wir das Produkt für den Kunden noch verbessern können. Der Nutzen für den Kunden steht an oberster Stelle. Wir wollen daher die Ansatzpunkte für eine Verbesserung gleich jetzt, wo das Produkt noch jung ist, aufnehmen und umsetzen. Deshalb arbeiten wir in den nächsten Monaten mit Hochdruck daran, Quing Home zu verbessern. Dazu haben wir eine Anpassung unserer Strategie vorgenommen. Konkret werden wir zukünftig erstens den Fokus im Angebot auf Home Monitoring & Lifestyle legen, zweitens auf Modularität und drittens auf spielend einfache Bedienbarkeit. Wir möchten den Kunden noch stärker dazu befähigen, dass er selbständig sein Zuhause überwachen und kontrollieren kann, ob alles in Ordnung ist. Er soll zukünftig mit ein paar kinderleicht zu installierenden Quing Home Elementen beginnen und gemäss seinem Bedarf schrittweise sein Quing Home System erweitern können. Das überarbeitete Produkt soll kostengünstig und simpel in der Bedienung sein. Die Entwicklung des verbesserten Quing-Home-Angebots braucht Zeit. Wir rechnen damit, dass wir nicht vor Mitte 2014 damit auf den Markt kommen. Wegen der zukünftigen Konzentration des Angebots auf Home Monitoring & Lifestyle wird das angekündigte Professional Abo mit der dahinter liegenden Alarmzentrale nicht realisiert werden."
(abr)

Kommentare
Eigentlich ein gute Idee, mit dem QUING. Die Kunden werden aber immer vertröstet (mit fadenscheinigen Argumenten). Zudem ist es erstaunlich, welche Informationen in Ihrem Artikel für einen Kunden zu finden sind... Informationspolitik???? Wir sind entäuscht von der sonst so souveränen Swisscom.
Donnerstag, 15. August 2013, S

Ich bin selbst Kunde von Quing. Nachdem Swisscom mir das Produkt verkauft hatte mit dem Versprechen demnächst einen professionellen Service mit Alarmzentrale anzubieten, habe ich meine Alarmanlage, die ich bereits hatte abgemeldet. Nun musste ich fest stellen, dass Swisscom diese Produktankündigung vom Internet und vom Shop genommen hat, genau so wie die von mir benötigten Heizungsventile. Ich habe mich darauf ein wenig bei Swisscom durch telefoniert und folgendes erfahren: 1. Die Alarmzentrale soll nicht mehr angeboten werden. 2. Die Heizungsventile sollen nicht mehr angeboten werden 3. Das Produkt soll eingestellt werden auf Ende Jahr 4. Die Verträge mit den Herstellern und Anbietern sind bereits gekündigt Ich werde das Produkt daher kündigen, mein Geld zurück fordern und meine alte Alarmanlage reaktivieren lassen, dies hat mir auch der entsprechende Swisscom Mitarbeiter empfohlen. Anscheinend weiß bei Swisscom die linke Hand nicht was die rechte tut, oder wir Kunden werden mal wieder verarscht, wie bei IOS ....
Freitag, 12. Juli 2013, Peter



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