Atos erhält vier Rettungsangebote - und schliesst eines direkt aus
Quelle: Atos

Atos erhält vier Rettungsangebote - und schliesst eines direkt aus

Vier Parteien haben Atos Investitionsvorschläge unterbreitet, um den angeschlagenen IT-Konzern zu retten. Nach kurzer Prüfung blieben jedoch nur noch drei Kandidaten übrig.
7. Mai 2024

     

Bei Atos sind vier Vorschläge für eine finanzielle Umstrukturierung im Rahmen des laufenden Schlichtungsverfahrens eingegangen, wie das französische Unternehmen mitteilt. Der IT-Dienstleister benötigt über eine Milliarde Euro, um den Geschäftsbetrieb 2024 und 2025 sicherzustellen zu können. Die jetzigen Angebote kommen von einer Gruppe von Anleihegläubigern und Banken, Bain Capital, EP Equity Investment sowie Onepoint.

EP Equity Investment (EPEI) befand sich zuvor bereits in Gesprächen mit Atos um den Kauf der Tech-Foundations-Sparte. Diese platzten jedoch Anfang des Jahres ("Swiss IT Reseller" berichtete). Bain Capital wetteiferte wiederum um eine Übernahme von SoftwareOne, gegen die sich der Verwaltungsrat allerdings erfolgreich stemmte (mehr lesen Sie hier).


Und auch bei Atos stiess der Vorschlag von Bain wohl auf wenig Begeisterung. Man werde die Gespräche nicht fortzusetzen, da das vorgelegte Angebot nicht den erklärten Zielen entspreche, den gesamten Umfang des Unternehmens zu berücksichtigen, heisst es seitens des IT-Dienstleisters. Nun will Atos mit den Finanzgläubigern zusammenarbeiten, um aus den übrigen Angeboten bis zum 31. Mai 2024 eine finanzielle Restrukturierungslösung auszuwählen, die für alle Beteiligten akzeptabel ist und mit den finanziellen Parametern des Unternehmens übereinstimmt. Bis Juli 2024 soll dann eine abschliessende Lösung definiert werden.
Parallel führt das Unternehmen Gespräche mit dem französischen Staat rund um den Verkauf der strategisch wichtigen Bereiche Advanced Computing, Mission-Critical Systems und Cybersecurity Products. Die jetzt veröffentlichten Rettungsangebote sollen wiederum mit der unverbindlichen Absichtserklärung des französischen Staates vereinbar sein.

"Wir werden nun mit unseren Finanzgläubigern zusammenarbeiten, um bis zum 31. Mai eine Lösung zu finden, die für sie akzeptabel ist und mit den Parametern, die wir gemeinsam festgelegt haben, übereinstimmt", sagt Atos-CEO Paul Saleh. Er zeigte sich bereits zuvor überzeugt, dass der IT-Konzern gerettet werden kann, der sich bereits seit Jahren in Schieflage befindet ("Swiss IT Reseller" berichtete). (sta)


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